Original Drombuschs-Requisiten


In den letzten Wochen, Monaten und Jahren konnte ich viele Original Requisiten der Drombuschs zusammentragen. Sie stammen aus dem ein oder anderen aufgelösten Fundus, von Mitgliedern des Produktionsteams und von Privatpersonen. 

 

Viele Stücke mussten nach dem Erwerb teuer und zeitintensiv restauriert werden. 

 

Ein herzliches Dankeschön geht an Karin Wiegmann und Tobias Dohmeyer. Beide waren maßgeblich daran beteiligt, viele der Stücke aufzutreiben und zu restaurieren. 


Biedermeier-Stuhl aus dem L' Auberge

und der Wohnung von Herrn Diehl:

 

Wenn man sich die Serie ansieht, wird man bemerken, wie liebevoll sie von den Filmarchitekten und Requisiteuren ausgestattet wurde. Bestimmte Möbel sind über die ganze Serie hinweg zu sehen. Das trifft auch für dieses schöne Requisit zu: Dieser Stuhl war in der ersten Staffel in der Wohnung von Herrn Diehl zu sehen. Ab Staffel 3 stand er dann im L'Auberge. Auch den Brand im Finale der Serie hat er offensichtlich gut überstanden. Das liegt daran, dass er nicht zu den Stücken gehörte, die wirklich für die Brandszenen angezündet wurden. 

 

Zudem war dieses schöne Requisit in zahlreichen anderen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen. Die Bekannteste, in welcher der Stuhl neben den Drombuschs zu sehen war, ist sicherlich der Kinofilm „Pappa ante portas“ von Loriot. Hier stand der Stuhl im Wohnzimmer der Lohses an einem Sekretär. 


Szenenfotos: ZDF/ Gylia Trebtisch Produktions GmbH


Biedermeier-Stuhl mit Harfe in den Rückenlehne:

 

Es gibt ganz wenige Requisiten, die in jeder Folge der Drombuschs zu sehen sind. Eine Ausnahme ist dieser schöne Stuhl. Er steht von Folge 1 bis Folge 39 in der Wohnung von Vera Drombusch. 

 

Auch in zahlreichen anderen filmischen Werken kann man dieses Requisit finden. So war es beispielsweise in der Serie „Freunde fürs Leben“ und ebenfalls im Kultfilm „Pappa ante portas“ (mit anderem Bezug) zu bewundern. Ursprünglich gab es 4 Stühle (2 mit Armlehne, 2 ohne) und eine Bank in dem Stil. Leider ist nur dieser Stuhl übrig geblieben. Der Verbleib der restlichen Teile dieser Sitzgruppe ist unbekannt. 

 

 

Als ich den Stuhl vor vielen Jahren erwerben konnte, war der Bezug vollkommen zerschlissen und voller Löcher. In wochenlanger Recherche ist es mir gelungen, den originalen Stoff zu finden und den Stuhl restaurieren zu lassen. 


Szenenfotos: ZDF/ Gylia Trebtisch Produktions GmbH


Sockelschale aus Bleikristall mit roten Vogelplaketten:

 

Ab der 3. Staffel der Serie ist diese schöne Bleikristallschale in der Serie zu sehen. Zunächst steht sie über mehrere Folgen hinweg auf Veras Telefonschrank. In Folge 20 „Wiener Liebe“ hat sie dann schließlich ihren großen Auftritt: Günter Strack alias Ludwig Burlitz isst aus dieser Schale genüsslich einen Pudding. 

 

Bei dieser Gelegenheit sei vermerkt, dass es bei den Drombuschs jedes Requisit und jedes Kostüm nur ein einziges Mal gab. Heute ist es bei erfolgreichen Produktionen Normalität, dass jedes Teil mehrfach vorhanden ist.

 

 

Damit will man für den Fall vorbeugen, dass ein Requisit beschädigt, verschmutzt oder verloren geht. In den 80er und 90er Jahren war dies noch nicht der Fall. 

 


Szenenfotos: ZDF/ Gylia Trebtisch Produktions GmbH


Weinkrüge 250 und 500 Milliliter:

 

Ab der 3. Staffel der Serie werden im L' Auberge markante Weinkrüge (oder auch Bembel genannt) verwendet. Es gab diese in unterschiedlichen Größen. Das markante Logo auf den Krügen ist das der Württembergischen Weingärtner-Genossenschaft. 

 

Man sich zurecht: Wieso wird im L' Auberge nahe des hessischen Darmstadts württembergischer Wein ausgeschenkt? Die Antwort ist ganz simpel: Wir haben es hier mit einer frühen Form von Produktplatzierung zu tun. Die Weingärtner-Genossenschaft unterstützt die Produktion mit Geldzuwendungen und Material und wurde dafür prominent in Szene gesetzt. 

 

 

Von den Dutzenden Krügen, die in der Serie verwendet wurden, sind nach all den Jahren leider nur noch 4 große und ein kleiner Bembel erhalten geblieben. 

 


Szenenfotos: ZDF/ Gylia Trebtisch Produktions GmbH


Gemälde Orient:

 

Zwei weitere Requisiten, die von Anfang bis zum Ende der Serie zu sehen waren, sind diese beiden Gemälde. Sie hingen in den ersten beiden Staffeln im Esszimmer der Drombuschs. Nach dem Umzug in die "Alte Mühle" dann im Eingangsbereich nahe der großen Treppe. 

 

Als ich die Gemälde vor einigen Jahren bei einem Fundusverkauf entdeckte, standen sie unbeachtet in einer Ecke. Die Rahmen sind nämlich nicht aus Holz, sondern aus Gips und waren an vielen Stellen zerstört. Die Rahmen wurden dann von einem Restaurator in liebevoller Handarbeit wiederhergestellt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

 

 

Die markanten Stücke waren auch in anderen Erfolgsserien zu sehen. Die bekannteste davon ist zweifelsohne „Die Schwarzalklinik“. Hier hingen sie im Haus von Professor Brinkmann in dessen Wohnzimmer. 


Szenenfotos: ZDF/ Gylia Trebtisch Produktions GmbH


Servierplatte "Le Faisan":

 

Diese wunderschöne Requisit ist ab der 3. Staffel der Serie in der Serie zu sehen. Der Teller stand (mit Ausnahme der 5. Staffel) im Tellerschrank in Veras Wohnzimmer.

 

Der Verbleib der anderen Teller, welche ebenfalls im Schrank untergebracht waren, ist leider unbekannt. 


Szenenfotos: ZDF/ Gylia Trebtisch Produktions GmbH


Häbbes:

 

Wer kennt ihn nicht? Das berühmteste Requisit der finalen Drombuschs-Staffel. Die eigens für die Serie angefertigten Puppen Häbbes und Locken-Leni spielen eine maßgebliche und zentrale Rolle in den letzten Folgen. Ludwig macht Vera anhand einer gespielten Puppengeschichte klar, wie er sich fühlt.

 

Die beiden Puppen wurden nach den Gesichtern von Witta Pohl und Günter Strack handgeschnitzt. Nach dem Ende der Dreharbeiten nahm Produktionsleiter André Fahning die Puppen in seine Obhut und stellte sie schließlich zur Verfügung. Leider waren Schal und Mütze verloren gegangen. Diese wurden dann von der wunderbaren Schauspielerin Iris Werlin anhand von Originalfotos nachgefertigt.

 

 

Vielen Dank an Iris Werlin und André Fahning für dieses besondere Stück deutscher Fernsehgeschichte!


Szenenfotos: ZDF/ Gylia Trebtisch Produktions GmbH


L'Auberge Leuchter:

 

Wenn man sich näher mit den Requisiten der Serie befasst, bemerkt man schnell, wie hochwertig die Serie ausgestattet war. Während bei anderen Produktionen edel aussehende Requisiten oft günstige Nachbauten waren, wurde in unserer Lieblingsserie Wert auf hochwertige Originale gelegt. Ein schönes Beispiel dafür ist dieser edle Leuchter aus Messing. Er ist sehr alt und ist handwerklich äußerst schön gearbeitet.

 

 

Er hing von der 3. Staffel an, über dem Stammtisch des L'Auberges. In der 5. Staffel sieht man noch einen zweiten (etwas helleren) Leuchter, der im Eingangsbereich des Antiquitätenlokals angebracht war. 

 

 


Szenenfotos: ZDF/ Gylia Trebtisch Produktions GmbH


Silberne Butterdose:

 

Diese wunderschöne, versilberte Butterdose hat eine sehr schöne Geschichte, die zeigt, dass besonders schöne Stücke gerne mehrfach in der Serie verwendet wurden: Sie war sowohl in der Wohnung von Oma Drombuschs, als auch in der Wohnung von Vera Drombuschs zu sehen.

 

 

Eine doppelte Verwendung ist bei einer Filmproduktion keine Seltenheit. Das Leihen von Requisiten ist teuer, daher setzt man diese gerne mehrfach ein. Den meisten Zuschauern fällt so etwas nicht auf, und da die Szenen nacheinander gedreht wurden, steht das Material jeden Drehtag erneut zur Verfügung. Wenn ihr beim Ansehen der Serie genau hinseht, werdet ihr einige Stücke entdecken, die doppelt verwendet wurden. 


Szenenfotos: ZDF/ Gylia Trebtisch Produktions GmbH


Messing Schirmständer aus Veras Wohnung:

 

Dieses markante Stück zeigt uns einmal mehr, wie liebevoll die Serie ausgestattet war. Dieser edle und massive Schirmständer aus Messing stand ab dem Bezug der „Alten Mühle“ in Staffel 3 im Eingangsbereich von Vera Drombuschs Wohnung. 

 

 

Obwohl dieses Requisit nicht einmal eine Großaufnahme in der Serie hatte, achteten die Filmarchitekten Ellen Schmidt und Matthias Mathis doch sehr darauf, dass auch Hintergrundrequisiten zum edlen Ausstattungsstil von Vera und Sigi Drombusch passen. 

 

 


Szenenfotos: ZDF/ Gylia Trebtisch Produktions GmbH


Büste Frauenkopf aus Veras Wohnung: 

 

Diese schöne Büste aus Gips stand ab der 13. Folge der Serie prominent platziert in Veras Wohnzimmer. Sie wurde auch bei zahlreichen anderen Film- und Fernsehproduktionen verwendet. Leider ist es Gang und Gäbe, dass Requisiten nicht gut behandelt werden und beschädigt zurück in den Fundus kommen. Wenn Stücke dann zu schwer beschädigt sind, wird entschieden, ob man sie teuer restaurieren lässt oder nicht. Der Gipskopf war so schwer beschädigt, dass er schon seit vielen Jahren nicht mehr verliehen werden konnte. 

 

Ich konnte den Frauenkopf kaufen und habe ihn von einem Restaurator wieder herrichten lassen. Auf den weiteren Bildern seht ihr, wie schlimm dieses Unikat aussah und mit welcher Liebe und Professionalität es wiederhergestellt werden konnte. 


Vor der Restauration:


Szenenfotos: ZDF/ Gylia Trebtisch Produktions GmbH


Wandlampe:

 

Eines der vielleicht unscheinbarsten Requisiten ist diese Wandlampe, welche der aufmerksame Fan aus der Wohnung von Vera und Sigi Drombusch kennt. Vollkommen zu Unrecht. Ist diese Lampe doch von Folge 1 bis Folge 39 (mit Ausnahme der 4. Staffel) in der Serie zu sehen. Sie hing sowohl in der Darmstädter Wohnung als auch in der „Alten Mühle“.

 

Ein kleiner Blender ist sie aber trotzdem. In der Serie wirkt es so, als bestünde sie aus edlem Milchglas. Das ist aber nicht der Fall. Es ist eine Plastikverschalung, die mit Chromstreifen eingefasst wurde. 


Szenenfotos: ZDF/ Gylia Trebtisch Produktions GmbH


Wohnzimmerbild Ludwig & Herma:

 

In der 4. Staffel der Serie, hängt dieses Gemälde im Wohnzimmer von Ludwig Burlitz und Herma Hohenscheid. Leider hatte es all die Jahre nicht gut überstanden. Bild und Rahmen waren schwer beschädigt. Glücklicherweise konnte es von einem professionellen Bühnenmaler des SWR in Baden-Baden wieder in einen ansehnlichen Zustand versetzt werden. 


Szenenfotos: ZDF/ Gylia Trebtisch Produktions GmbH


L'Auberge Kerzenleuchter:

 

Im Antiquitätenlokal der Familie Drombusch sind auf jedem der Tische schöne Kerzenleuchter zu sehen. Ab der 4. Staffel der Serie wurden diese Exponate hier verwendet. Sie sind zwar vom Stil her gleich, doch ist jeder der Kerzenständer ein Unikat und unterscheidet sich in der Höhe oder der Breite der Kerzenhalterung. 

 

Insgesamt gab es 16 von diesen Leuchtern, wovon bis zum heutigen Tag 12 erhalten geblieben sind. 


Szenenfotos: ZDF/ Gylia Trebtisch Produktions GmbH


Wandreliefs aus Veras Wohnung:

 

Diese beiden Holzreliefs, denen der Künstler den Namen „Dame mit Früchten“ gab, hingen ab dem Einzug der Familie Drombusch in die „Alte Mühle“ in Veras Wohnzimmer. Sie sind ca. 20 x 30 cm groß und handgeschnitzt. 

 

 

Nach einer fachmännischen Restauration erstrahlen sie wieder in dem Glanz, den wir aus der Serie kennen. 


Szenenfotos: ZDF/ Gylia Trebtisch Produktions GmbH


Sigis Schreibtischsessel:

 

Eines meiner persönlichen Lieblingsstücke ist dieser englische Schreibtischsessel. Er ist weit über 100 Jahre alt und war ab der 2. Staffel der Serie zu sehen. Zunächst stand er im Antiquitätengeschäft der Drombuschs. Nach dem Einzug in die „Alte Mühle“ dann auf der Empore. 

 

Als ich dieses Exponat erwerben konnte, war es in keinem guten Zustand. Die Rollen waren herausgebrochen und das Leder hatte nach über 100 Jahren seine Farbe verloren und war gelblich. 

 

 

Mit viel Geld, Mühe und einem Fachmann konnte er wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt werden. 


Szenenfotos: ZDF/ Gylia Trebtisch Produktions GmbH


Tinas und Chris Wohnzimmerlampe:

 

Nachdem Tina und Chris in die "Alten Mühle" gezogen sind, stehen links und rechts neben dem Sofa in ihrem Wohnzimmer diese markanten Lampen. Auch nach dem Umzug von Tina in die Darmstädter Innenstadt, sind die Lampen weiterhin in der Wohnung zu sehen. 

 

Hier sieht man mal wieder, wie sehr die Ausstatter der Serie darauf geachtet haben, dass immer wieder die gleichen Requisiten verwendet werden. Es wäre ein Leichtes gewesen, die neue Wohnung von Tina auch neu auszustatten, dennoch hat man sich dazu entschieden, die gleichen Möbel zu verwenden. So, wie es wohl auch bei einem Umzug im echten Leben gewesen wäre. 

 

Die Tischlampe hat einen 6-eckigen Sockel und eine chinesische Malerei. Der pagodenförmige beige Schirm ist über all die Jahre erhalten geblieben. 


Szenenfotos: ZDF/ Gylia Trebtisch Produktions GmbH


Küchenhocker aus der Wohnung von Vera:

 

Ein Stück, welches ich sprichwörtlich vor dem Müllcontainer retten konnte, ist dieser Barhocker aus der Wohnung von Vera Drombuschs. 

 

Das schöne Stück stand ab Folge 13 in der »Alten Mühle« und war von da an in jeder Folge der Serie zu sehen. Danach wanderte es zurück in einen mittlerweile aufgelösten Fundus. Da sich die beiden Hocker nicht mehr gut vermieten ließen, war er zur Entsorgung vorgesehen. 

 

 

Umso mehr freue ich mich, dass diese bekannte Requisite nun einen Ehrenplatz in meiner Sammlung hat. Auch der 2. Hocker konnte gerettet werden und befindet sich in sehr guten Händen. 


Szenenfotos: ZDF/ Gylia Trebtisch Produktions GmbH


Postament Wohnung Vera & L'Auberge

 

Hier haben wir ein schönes Beispiel für ein Requisit, welches mehrfach in der Serie verwendet wurde. Zum einen stand dieses stattliche Postament in der Wohnung von Vera Drombusch. Zunächst im Wohnzimmer, später im Eingangsbereich. Außerdem waren 2 dieser schönen Mahagoni-Postamente in L'Auberge zu sehen.

 

Dies war möglich, weil die Dreharbeiten in den einzelnen Kulissen nacheinander statt fanden und die einzelnen Stücke daher ausgetauscht werden konnten. 

 


Szenenfotos: ZDF/ Gylia Trebtisch Produktions GmbH


Grüne Porzellan-Vase aus der Alten Mühle":

 

Diese schöne, ca. 22cm hohe Vase mit Blumenbildern war in verschiedenen Wohnungen in der „Alten Mühle" zu sehen. In der 3. Staffel findet man diese Vase beispielsweise in Veras Wohnung. In der 5. Staffel hat sie schließlich ihren Weg in die Wohnung von Tina und Christ gefunden und steht in einem Fachwerkelement zwischen Eingangsbereich und Wohnzimmer. 

 

Der Zustand ist nach wie vor sehr gut und hat die vielen Jahren, in denen sie in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen war, sehr gut überstanden. 


Szenenfotos: ZDF/ Gylia Trebtisch Produktions GmbH


Wandrelief aus Holz

 

Dieses Echtholz-Wandrelief zeigt einmal mehr, welch hochwertige Requisiten in der „Alten Mühle" eingesetzt waren.

 

Es ist handgeschnitzt und weist bis ins Kleinste Detail wunder-schöne Verzierungen auf. 

 

Das Relief wurde leider in den letzten Jahren nicht sehr gut behandelt und war schwer gezeichnet, als ich es erwerben konnte. Ein professioneller Bühnenmaler besserte in tagelanger Handarbeit die beschädigten Stellen aus, ersetzte abgebrochene Teile und stellte die Goldoptik wieder her. 


Szenenfotos: ZDF/ Gylia Trebtisch Produktions GmbH